Geschichten rund um Högling

Die Sage von der Schlacht am Heufeld:

Eine uralte im Munde des Volkes lebende Sage erwähnt, daß auf dem benachbarten Heufeld eine Schlacht zwischen Römer und Bajuwaren vorgefallen ist. In eben dieser Gegend ist eine Stadt (mit Namen Hegling) durch diese Kämpfe völlig zerstört worden. Die viele gefundenen Grabhügel in der Nähe und der Name Mordfeld (Marchfeld, südlich von Heufeld) deuten dies noch an.

Die Schlacht ereignete sich als die Römer unter dem Befehl von Odoacar auf das Drängen des Ostgothen Theodorich im Jahre 488 n.Chr. in den Süden abziehen mussten. Da die Römer so viel wie möglich von ihren Besitz mitnahmen bzw. zerstörten kann man sich vorstellen, dass dieser Abzug nicht ohne Kämpfe stattfand. Diese erstreckten sich über das Donaugebiet und Mangfallgebiet. Betroffen war u.a. auch die Römerniederlassung bei Högling.

 

Maria vom Tannenbaum zu Högling.

(Eine Sage nach dem Marianischen Atlas von Gumppenberg.)

In dem Dorf Högling war ein Weber seines Handwerks mit Namen Balthasar, ein frommer, 70jähriger Mann und großer Verehrer der Mutter Gottes. Er pflegte oft das wundertätige Frauenbild in Weihenlinden zu besuchen, allein er klagte, dass er so weit zu gehen habe und die Füße ihn nicht mehr tragen wollten. Er entschloss sich deshalb, eine nähere Herberge zu bestellen und wenigstens alle Freitage das Gnadenbild zu besuchen. Im Jahre 1647 erschien ihm einstmals in der Nacht die Jungfrau Maria und sagte zu ihm, sie ließ ihr seinen Eifer und guten Willen wohl gefallen, weil er aber so alt und schwach sei, auch ziemlich weit zur Kirche habe, begehre sie den Kirchgang nicht, sondern er soll, wenn er am Ende des Dorfes zu dem bekannten Tannenbaum kommen wird, dort niederknien und sein Gebet andächtig verrichten, des er sonst in der Kirche getan habe. Dem Alten war's recht, er machte sich alsbald auf, heftete ein Muttergottesbild an den Tannenbaum und damit er vom ungünstigen Wetter nicht mehr im Gebet gehindert wurde, machte er ein Dach und eine kleine Hütte, aus zusammen getragenen Brettern. Hernach sind auch andere seinem Beispiel gefolgt und bald ein Opfer an Geld und anderem gekommen, so dass die ganze Gemein von dem Ordinariat ihre Bitte genehmigt erhielten, an diesem Ort eine gemauerte Kapelle erbauen zu dürfen.

(Ai.W. 8.7.19o8)

 
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