Erste Beurkundung von Högling

Im Zusammenhang mit den, im Mittelalter so typischen Besitztumsstreitigkeiten, wurde der Ort am 13. Januar 804 zum ersten Male urkundlich erwähnt. Damals verbrachte Kaiser Karl der Große seine Tage gerade in Altötting (dortige Gnadenkapelle = karolingisches Oktogon; Irmengard, die erste Äbtissin von Kloster Frauenwörth = Urenkelin Karl des Großen). Der Freisinger Bischof Atto (784-810; vgl. die Bischofsgalerie im Freisinger Dom!) benützte seine Audienz beim Kaiser, um sich über Abt Leutfried von Chiemsee zu beklagen, der ihm die drei Kirchen Willing, Högling und Berg entzogen habe. In der in Aibling ausgetragenen Gerichtsverhandlung wurde Högling und Berg dem Bischof, Willing aber dem Abt zugesprochen.

Woher stammt der Name von Högling?

Die "ing-Orte" - im schwäbischen Sprachraum auf -ingen endend - wurden im 5. und 6. Jahrhundert gegründet, also in der Zeit der sog. Landnahme durch die Bajuwaren, die aus dem Bömischen Kessel in das Gebiet zwischen Lech und Raab, Fichtelgebirge und Alpenrand einwanderten und sich entlang großer Flussläufe oder Römerstraßen bevorzugt niederließen. (vgl. Pasing = Siedlung des Paoso oder Sendling = Siedlung des Sentilo, etc.).

Die offizielle Namensherleitung von Högling wird folgendermaßen beschrieben:

Wie bei den meisten Orten auf ing liegt auch bei Högling wohl ein Personenname zugrunde, nämlich Hegilo. So steht es zumindest beim Ortsnamenforscher Hans Meixner. Hier erfährt man auch die Schreibungen des Ortsnamens seit der ersten Erwähnung aus dem Jahre 804 nach Christus: "Hegilingas", "Egilingas" (813), "Hegelingen", "Heglingen" (1280), "Eglingen", "Hegling" bis zur heutigen Schreibung "Högling". Die von Personennamen abgeleiteten -ing- Orte, so Meixner, reichen in die Zeit der bajuwarischen Einwanderung ab 500 nach Christus zurück, gehören somit zu den ältesten Niederlassungen in unserer Gegend und bezeichnen den Träger des Namens und seine Angehörigen. So weit, so gut. Was bedeutet aber nun der Personenname "Hegilo"? Oder liegt vielleicht doch ein anderer Begriff zugrunde? In Brechenmachers Etymologischem Wörterbuch der Deutschen Familiennamen stößt man auf den Namenseintrag: "Hege, Hegi", der sich vom Hauptwort "Hag" ableitet. Dieses Wort wiederum bedeutet "ein eingehegter, gebannter Wald".

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